Ein großer Chor für Gemeinsinn

Betroffen- und Entschlossenheit war am Samstag beim „Chor-Fest Wir lieben Vielfalt“ zu spüren, als nicht nur die Sänger und Sängerinnen der Chöre engagiert für ein Zusammenleben in Vielfalt eintraten.
Auch die etwa insgesamt 600 Besuchenden brachten in der Resonanz auf die Beiträge und beim gemeinsamen Singen zum Ausdruck, dass sie jedwede Form des Angriffs auf Menschen mit anderen kulturellen, religiösen oder anderen Orientierungen entschieden entgegentreten.
Das umfassende Projekt, das von dem Martener Forum, den Kirchen und weiteren Beteiligten getragen wird, den Gemeinsinn stärken wollte, hatte mit dem in Halle erneut deutlichen gewordenen antisemitischen und rechtsradikalen Angriff die Bestätigung für die Notwendigkeit des Ansatzes erfahren. 
Dass sich nun bei dieser Abschlussveranstaltung für den zweiten Veranstaltungszyklus erstmals in Dortmund Chöre zur Mitwirkung stark gemacht und nach Marten gekommen waren, wurde auch durch Jörg Stüdemann, Stadtdirektor der Stadt Dortmund, bei seiner Begrüßungsansprache als eine für Dortmund neue Veranstaltungsform begrüßt, die es bisher in keinem Stadtteil mit einer solchen Nachhaltigkeit gegeben habe. Er brachte zum Ausdruck, dass er es begrüßen würde, wenn dieses Beispiel auch in anderen Stadtteilen und Städten Schule machen würde.
In ergreifenden Beiträgen hatten die Chöre Werke vorgetragen, die ihrem Selbstverständnis entsprachen und damit berührende Eindrücke bei den Besuchenden hinterlassen. Mit großer Begeisterung konnten zudem Marie-Luise Nieder und Hendrik Giebel mit den von ihnen geleiteten Chören SingNorie, Chorensemble Maria-König, Intakt und RockSieChor! zum Mitsingen und bewegten Mitmachen einladen. 
In ähnlicher Weise erfolgte dies vor allem auch bei dem Abschlusslied, bei dem das Lied von Konstantin Wecker „Courage – Was keiner wagt“ im Mittelpunkt stand, das Frank Scheele gemeinsam mit dem Philharmonischen Chor des Musikvereins Dortmund unter der Leitung von Granville Walker vortrug. Nach einer Schweigeminute in Gedenken an die Opfer in Halle und die sich ergebenden Verantwortlichkeiten wurde die Herausforderung, eigenverantwortlich und gemeinsam für ein friedvolles Zusammenleben einzutreten, überdeutlich. Darauf hatte auch Konstantin Wecker in einem Grußwort an alle Besuchenden aufmerksam gemacht. Auch Gertrud Löhken-Mehring, Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Dortmund, verwies im Zusammenhang mit dem Hinweis auf die Erklärung des Seniorenbeirates darauf: „Wer in der Demokratie schläft – wacht in der Diktatur auf!“
Nicht nur durch die stimmigen Beiträge, sondern auch die herausragende Bewirtung und Information u.a. durch Martener Vereine (Arminia, CJD, das Martener Forum, Helfende aus den Kirchengemeinden, die Internationale Frauengruppe, Virginia Petermann, JustMusic, Klangvokal-Festival) konnten die Besuchenden „Stärkung“ erfahren.
Monika Rößler, eine Sprecherin des Martener Forums erklärte, dass die Bemühungen des Forums für Vielfalt einzutreten, weitergehen würden.

Text: Gerhard Stranz

Fotos: Schütze/Schaper

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