Pressespiegel

07.11.2017 11:18 Alter: 6 yrs

Ein Raum für Marten

Das Martener Forum hat eine dauerhafte Heimat gefunden: Die ehemalige Volksbank-Geschäftsstelle ist jetzt die Nachbarschaftswerkstatt mit dem passenden Namen „Meilenstein“.

Von Holger Bergmann/ RN

Die große, feierliche Eröffnung soll am 22. November (Mittwoch) um 18 Uhr stattfinden. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun für das ehrenamtliche Team des Martener Forums. In der ehemaligen Bank-Filiale, Martener Straße 2, müssen sich die Ortsteil-Erneuerer den Platz nur mit einem Geldautomaten teilen, der Rest des Ladenlokals gehört ihnen. Das heißt, eigentlich sind sie Mieter, und die Miete zahlen die Dortmunder Wirtschaftsförderung und das Klimaprojekt „Zukur“ der TU Dortmund.

Momentan ist das Mobiliar des Raumes, der mit „Meilenstein – Nachbarschaftswerkstatt Marten“

bereits einen klangvollen Namen hat, ein Sammelsurium von Tischen und Stühlen, die das Finanzspritze der Bezirksvertretung Lütgendortmund (3000 Euro) soll sich das bereits in den kommenden Tagen ändern.

Im Ortskern erkennbar

Auch außen soll der Meilenstein eine bunte Gestaltung bekommen, damit das Forum einen eindeutig erkennbaren Standort in Martens Zentrum „In der Meile“ bekommt. Dabei wird auch das neue Logo des Forums, das Bettina Bröckelschen gestaltet hat, eine wichtige Rolle spielen.

Ist der Raum erst einmal fertig, soll er so häufig wie möglich genutzt werden: für die regulären Treffen des Forums und für alle Veranstaltungen wie Workshops, Kunstausstellungen oder Kurse. „Die Martener dürfen sich was einfallen lassen“, sagt eine der Forums-Gründerinnen, Monika Rößler. Und sie deutet damit eine der Leitlinien des Forums an, jeder kann sich etwas einfallen lassen, um Menschen in der Nachbarschaftswerkstatt zusammenzubringen. Die Quartierskümmerer und der Aktionsraumbeauftragte für Marten sollen sich zu festen Zeiten im Meilenstein aufhalten. Auch die beiden kleineren Zimmer im hinteren Bereich sind bereits verplant, dort soll es Beratungen geben – Familienberatung, Seniorenberatung, Beratung für alle Belange, die auf einen Menschen zukommen können, der sich in Marten nicht auskennt. Die Gastlichkeit des Meilensteins soll noch gesteigert werden, wenn die Küche aus- und ein Tresen  aufgebaut worden sind.

Die ersten Tage im Meilenstein waren sehr erbaulich für die Forums-Mitglieder: „Viele Leute, die zum Geldautomaten gehen, bleiben stehen, erkundigen sich, was hier so passiert“, sagt Gabriele Lenz. „Das Tolle ist, es sind viele junge Menschen, die sich für uns interessieren.“ Aber das überrascht die Martenkenner nicht, denn sie beobachten seit langer Zeit, das viele Studenten nach Marten ziehen. „Billiger Wohnraum in Uni-Nähe“, nennt Ingo Rößler zwei einfache Gründe. Diese Entwicklung hat bereits Einfluss auf das Engagement des Forums: „Ein Copy-Shop würde genau in dieses studentische Umfeld passen“, sagt Martha Gallen. Und eine sogenannte „Muckibude“, also ein Fitnessstudio, vermissen junge Martener, haben Umfragen ergeben.

Lektionen in Bürokratie

Doch jetzt erst mal langsam. Das Forum hat nämlich bereits mehrere parallele Baustellen. In der vergangenen Woche zum Beispiel flatterte die letzte Genehmigung zur Neugestaltung der A45- Brücke ins Haus. Damit endet ein bislang scheinbar unendliche Geschichte, die für die Ehrenamtler ein paar erschöpfende Lektionen in Bürokratie bereit hielt. Ein Beispiel nennt Ingo Rößler: „Zu Beginn muss der Beton gereinigt werden, dazu braucht man einen Kompressor, der muss auf dem angrenzenden Behinderten-Parkplatz stehen, dazu braucht man eine Genehmigung.“ Ebenfalls in der vergangenen Woche ging das Forum mit neu gestalteter Homepage an den Start. Jetzt blicken die Mitglieder des Martener Forums gespannt auf die kommenden Schulungen, die es ihnen ermöglichen sollen, den Internetauftritt immer aktuell zu halten. Wenn alles gut läuft, ist alles geordnet, wenn sich am 22. November der Meilenstein erstmals offiziell öffnet. Ab 18 Uhr werden Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp und Thomas Westphal, der Leiter der Dortmunder Wirtschaftsförderung, den neuen Raum für Marten feierlich übergeben. Die Martener Musikschule Ristow-Thielker sorgt für ein kleines Unterhaltungsprogramm. Das Catering besorgt die Martener Firma Safeline. Bettina Brökelschen und Christiane Köhne zeigen die erste Kunst-Ausstellung der Einrichtung.

 

Zukur (Zukunft Stadt Region Ruhr) ist ein Klimaprojekt der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund. In Marten soll unter anderem erforscht werden, wie Menschen in strukturell schwächeren Quartieren an Umwelt- und Klimaschutz-Projekten beteiligt werden können.