MARTEN. Die Kunst soll keine Eintagsfliege im „Meilenstein“ sein. Das Martener Forum und die beiden Künstlerinnen der ersten Ausstellung im neuen Bürger-Treffpunkt in der Meile haben Ideen ohne Ende.
Von Beate Dönnewald
Bettina Brökelschen und Christiane Köhne sind sich einig: Es sei schon eine große Ehre, die erste Kunstausstellung im neuen Bürger-Treffpunkt „Meilenstein“ zeigen zu dürfen. „Wir sind stolz darauf“, sagen sie unisono. Einig sind sich die beiden auch, dass nicht nur ihre Werke, sondern auch sie selbst ziemlich gegensätzlich sind. Und deshalb wahrscheinlich auch so gut zusammenpassen. Künstlerisch und menschlich.
Links an der Wand hängen die Bilder der Malerin Bettina Brökelschen. Bunt, bunt – und bunt. „Man muss mir das Bild wegnehmen, sonst höre ich nicht auf zu malen“, sagt sie. Ihr Antrieb sei ganz einfach: „Ich liebe das Leben, die Menschen, die Lebendigkeit. Egal, wo ich bin, versuche ich, schöne Dinge impressionistisch einzufangen.“ Häufig verarbeite sie in ihren unverkäuflichen Bildern auch persönliche Erlebnisse. Die Fahrt in der Straßenbahn, Bootfahren auf dem Harkortsee, der Besuch im Westfalenpark – alles Erinnerungen aus Kindheitstagen. Christiane Köhne geht ganz anders ans Werk. Was nicht nur daran liegt, dass sie Fotografin ist und mit der Kamera arbeitet. „Bettina arbeitet intuitiv, bei mir ist alles bis ins letzte durchdacht. Ich bin da eher der kognitive Typ.“ Die Bilder an der rechten Wand und im hinteren Teil des „Meilensteins“ zeigen es. Es sind Fotografien aus der prämierten Ausstellung „Voilà, Schach oder ein Besuch in Dortmund.“ Sechs Wochen ist Christiane Köhne mit den großen Schachfiguren aus dem Augustinum durch die Stadt getourt. Immer ein festes Ziel vor Augen: Mit dem weißen Springer besuchte sie den großen „Kollegen“ am Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Hohensyburg, die weißen und schwarzen Läufer lichtete sie vor dem Stadion ab, den Bauern auf der Zeche Zollern – dort, wo früher malocht wurde. „Die Figuren haben eine Wertigkeit, danach habe ich die Urlaubsorte für sie ausgesucht.“ Tatsächlich haben die Werke der beiden Künstlerinnen dann doch noch eine Gemeinsamkeit: „Dortmund ist das Hauptthema“, so Köhne. Die Ausstellung wird noch eine ganz Weile im „Meilenstein“ zu sehen sein. Mindestens bis Anfang 2018. Und danach werden die Wände nicht nackt sein. „Wir wünschen uns eine Dauerausstellung“, sagt Monika Rößler, Sprecherin des Martener Forums. Dieser Wunsch wird wohl in Erfüllung gehen, denn Bettina Brökelschen mit ihren guten Beziehungen in die Kunstszene will das Forum dabei unterstützen.
Vortrag und Harfenmusik
„Ich biete an, hier mal einen Vortrag über meine Arbeit zu halten und mal Harfe zu spielen“, sagt Christiane Köhne – und Monika Rößler nickt begeistert. Letzteres würde noch gut in die Weihnachtszeit passen oder in den Frühling, wenn am „Meilenstein“ die Außensaison beginnt. Alle sitzen draußen, genießen den lauen Abend und lauschen sanften Harfenklängen. Und noch etwas soll schnell umgesetzt werden: die Aktion „Kunst im Schaufenster.“ Auch dabei wird Bettina Brökelschen helfen: „Die Meile muss wieder herausgeputzt werden“, sagt die frühere Martenerin. Dazu gehören für sie auch Spielgeräte und Wasserspiele. Ausstellung und Advent Wer die Ausstellung sehen möchte, hat dazu am 13. und 20. Dezember (beides Mal ein Mittwoch) von 18 bis 20 Uhr die Gelegenheit. Dann ist der Meilenstein, In der Meile 2, geöffnet . Das Martener Forum lädt zum adventlichen Beisammensein bei Tee und Gebäck ein.
RN vom 09.12.2017/ Foto: Beate Dönnewald