Pressespiegel

04.03.2019 22:32 Alter: 5 yrs

WDR Lokalzeit Dortmund vom 1. März 2019

Stadtteil wehrt sich gegen Neonazis

Bericht: Christof Voigt, WDR Dortmund

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-dortmund/video-stadtteil-wehrt-sich-gegen-neonazis--100.html

Dortmund-Marten hat in den vergangenen Monaten Schlagzeilen gemacht. Vor allem Negative, weil Neonazis dort versuchen die Nachbarschaft einzuschüchtern. Dagegen stellt sich jetzt ein breites Bündnis im Stadtteil auf.

Nur eine kleine Gruppe Neonazis in Dortmund-Marten

Es sind vielleicht zehn, fünfzehn Neonazis, die seit über einem Jahr in Dortmund-Marten versuchen, ein Klima der Angst zu schaffen. Unterstützung erhalten sie dabei vom harten Kern der Dortmunder Neonazi-Szene. Der wohnt nur wenige Busstationen entfernt im benachbarten Stadtteil Dorstfeld.

Immer wieder Ziel von Farbschmierereien und Bedrohungen der Neonazis: der Stadtteiltreff "Meilenstein". Hier hat die Nachbarschafts-Initiative "Martener-Forum" vor einem Jahr eine Heimat gefunden. Monika Rößler hat das Forum mitgegründet. Weil sie sich für eine bessere Nachbarschaft in Marten einsetzt, ist sie ins Visier der Neonazis geraten.

Neonazis störten Lesungen

Mehrfach ist die Förderschullehrerin dabei schon mit den Rechtsextremisten aneinandergeraten. Zum Beispiel als die bei Lesungen in den "Meilenstein" gekommen sind, um dort ihre extremistische Ideologie zu verbreiten. Zuletzt Ende Januar, als es um den Holocaust-Gedenktag ging.

Sie mache dann einfach von ihrem Hausrecht gebrauch, sagt Rößler. Das heißt sie schmeißt die Neonazis raus und ruft die Polizei. "Die Polizei ist immer sehr schnell da, nimmt die Personalien auf und die Rechten verschwinden", sagt Monika Rößler.

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Monika Rößler und Pfarrer Christian Höfener-Wolf

Reden könne man mit vielen Neonazis nicht mehr, da sei einfach zu viel Hass auf alles, was nicht in ihr Weltbild passe, sagt Monika Rößler. Das bestätigt auch der evangelische Pfarrer Christian Höfener-Wolf. Ihn haben die Martener vom Forum um Hilfe gebeten, weil er im Nachbarstadtteil Dorstfeld viel Erfahrung mit Rechtsextremisten gesammelt hat.