Pressespiegel

21.03.2018 01:43 Alter: 6 yrs

Blinde Zerstörungswut

Unbekannte demolieren den Bücherschrank an der Friedensgrundschule. Das ärgert die Betreiber – nicht nur, weil das Geld für die Reparatur fehlt.

Blinde Zerstörungswut

Unbekannte demolieren den Bücherschrank an der Friedensgrundschule. Das ärgert die Betreiber – nicht nur, weil das Geld für die Reparatur fehlt.

Marten. „Ich bin wirklich traurig“, versichert Gabriele Lenz vom Förderverein Dortmund-Marten und Germania, „schließlich haben wir viel Arbeit und viel Herzblut in das Projekt gesteckt.“

Was sie meint, ist der Bücherschrank, den der Förderverein gemeinsam mit dem Martener Forum im vergangenen Mai in Betrieb genommen hatte und der am vergangenen Wochenende von bislang Unbekannten demoliert wurde. „Genauer gesagt haben sie vier Scheiben auf der Rückseite zerschlagen. Und dabei müssen sie ganz schön rabiat zur Sache gegangen sein, haben bestimmt einen Stein oder Hammer genommen, denn die Scheiben waren aus stabilem Sicherheitsglas“, erzählt Gabriele Lenz. Dass der Schrank jetzt zerstört wurde, kommt für Gabriele Lenz praktisch aus heiterem Himmel. Wie sie sagt, habe man sich vor der Eröffnung natürlich Sorgen gemacht ob möglicher Vandalismusschäden: „Doch dann sind wir positiv überrascht worden. Bis zum Wochenende ist nix passiert.“

Vielmehr sei das Angebot rege genutzt worden. Es sei viel ausgeliehen, aber nach dem Lesen auch wieder ordnungsgemäß zurückgebracht worden. Auch platzierten viele ihre eigenen Bücher für andere Leser in dem Schrank. „Der Bücherschrank entwickelte sich im Laufe der Zeit sogar zu einem richtigen Treffpunkt für Groß und Klein“, sagt Gabriele Lenz. Wie hoch der Schaden an dem Schrank ist, der durch Mittel aus dem Fond Soziale Stadt bezahlt, von Jugendlichen des Christlichen Jugenddorfes (CJD) mit Mühe und Fleiß hergestellt und auf dem Gelände aufgestellt wurde, weiß Lenz aktuell noch nicht. „Wir müssen erst einen Glaser anfragen, der uns einen Kostenvoranschlag machen soll.“ Seitens des Fördervereins überlege man auch, statt richtigem auf Plexiglas umzurüsten. „Allerdings wird das wahrscheinlich auch nicht viel günstiger. Und Plexiglas zerkratzt auch ziemlich schnell.“ Doch egal, für welche Alternative sich der Verein entscheidet und wie hoch die Kosten sein werden: „Das Geld dafür haben wir derzeit nicht.“ Daher setzt Gabriele Lenz auch auf Läuterung bei dem oder den Tätern: „Wenn der- oder diejenigen im Nachhinein die blinde Zerstörungswut bereuen, könnten sie den Schaden durch eine Spende wieder gut machen“, appelliert sie.

Wer den Förderverein Dortmund-Marten und Germania unterstützen will, findet alle Informationen unter www.dortmund-marten.de

RN vom 21.03.18/ Nils Heimann