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Günter Rückert


Einmal Marten, immer Marten

 

Zechensiedlung Germania, Deputat schaufeln, Schrebergarten umgraben, Unkraut ziehen, Löwenzahn für die Karnickel stechen, Pöhlen auf dem Aschenplatz hinter den Garagen, Ringverein Jahn Marten, Sonntagsspaziergang zum Schloß Dellwig, Schlittenfahren auf dem Nocken, Volksschule und plötzlich:

Altsprachliches Gymnasium, täglich 3x umsteigen in die Stadt, Latein, Griechisch, Mathematik. Abitur und nichts wie weg aus der Zechensiedlung. Studium Germanistik, Geschichte in Bochum, Promotion.

Und anschließend die endgültige Entscheidung, freischaffender Künstler zu werden. Denn das wollte er eigentlich schon immer werden, schon im Laurentius-Kindergarten ist er als Maler und Zeichner aufgefallen.

Günter Rückert ist seit 33 Jahren freischaffender Künstler, vielfach ausgestellt in Deutschland und gelegentlich im Ausland, arbeitet seit 43 Jahren auch als Autor und Regisseur in der freien Theaterszene.

In Wahrheit ist er mit einem Fuß immer in der Siedlung geblieben, das spezielle Lebensgefühl dieser Zeit, den trockenen Humor und den wachen Blick auf  die gesellschaftlichen Zustände hat er behalten; das zieht sich als Grundgroove durch alle seine Arbeiten.

Diese Ausstellung ist der Versuch, die alten Wurzelenden wieder aufzuspüren, die Ursuppe der Kindheit noch einmal zu löffeln, und sich den vergessenen Orten zeichnerisch zu nähern.

http://www.guenter-rueckert.de/