Das Martener Forum hat sich mit der geplanten Ansiedlung eines Möbelhauses im Indu Park befasst und stellt dazu fest:
Der geplante Neubau liegt zwar nicht im Ortsbereich von Marten, betrifft aber nachhaltig seine Entwicklung. Es wird nicht länger hingenommen, dass im Umfeld von Marten einschließlich Germania Siedlung Strukturentscheidungen getroffen werden, die Marten einseitig belasten. Dies sollten der Rat und seine Ausschüsse, Bezirksvertretung Lütgendortmund sowie der Oberbürgermeister nebst Verwaltung und die für den Landesentwicklungs- und den Flächennutzungsplan verantwortlichen Genehmigungsbehörden zwingend berücksichtigen. Das Martener Forum begrüßt jede Neuansiedlung, die die Chance bietet, durch neue Arbeitsplätze die immer noch zu hohe Arbeitslosenquote in Marten zu senken. Das Martener Forum begrüßt jede Maßnahme, die dazu führt, den Möbelhandel im Stadtgebiet und nicht nur in Nachbargemeinden zu ermöglichen, wenn dies zu einer Verringerung der Umweltbelastungen und einer Erhöhung der kommunalen Einnahmen führt. Diese erhöhten Einnahmen sollten - mehr als neunzig Jahre nach der Eingemeindung - auch Marten zu Gute kommen. Das Martener Forum erinnert daran, dass die Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten eine lange Tradition hatte, bis der Bergbau vor Jahrzehnten geschlossen worden ist. Das Martener Forum sieht die Zukunft des Vorortes aber nicht als "Schattengewächs" von Gewerbegebieten und Industrieparks sondern als Vorort der Dortmunder Hochschulen und des angrenzenden Technologieparks. Das Martener Forum stellt fest, dass die bisherigen Ansiedlungen im InduPark, in den Gewerbegebieten Germania, Alter Hellweg und Dorstfeld West zu Verkehrsströmen geführt haben, die zu einer Belastung für die Martener Bevölkerung geworden sind. Bevor neue Ansiedlungen mit noch mehr Verkehr geplant werden, sind die bestehenden Altlasten zu beseitigen. Dazu könnte eine Unterbindung des LKW Verkehrs über die Overhoffstrasse, eine ampelfreie Abfahrt von der OW III A in Kirchlinde und eine Erweiterung des Brückenquer-schnitts an der Eisenbahnbrücke im Bärenbruch beitragen.
Die gutachterliche Stellungnahme zu den Verkehrsströmen bei einer Ansiedlung des Möbelhauses ist für das Martener Forum nicht nachvollziehbar, da die von dem bisherigen Gewerbe ausgehenden Belastungen bereits im Wochen Rhythmus einem Verkehrskollaps führen. Es erscheint eher wahrscheinlich, dass der Martener Hellweg verstärkt als Schleichweg missbraucht werden wird. Dies vorausgeschickt sollte im Planungs- und Genehmigungsverfahren für das neue Möbelhaus folgendes berücksichtigt werden: Es ist nicht nachvollziehbar, dass nach den Hochwasserkatastrophen in Marten Baumaßnahmen genehmigt werden, bei denen sehenden Auges die nächsten Katastrophe vorprogrammiert ist. Durch intelligente ökologische Maßnahmen ist sicherzustellen, dass eine weitere Belastung des Rückhaltebeckens
In der Meile unterbleibt. Zum Beispiel könnte der Parkraum durch Baumpflanzungen so abgedeckt werden, dass Niederschläge nicht nur über versiegelte Flächen weitergeleitet werden. Vollends unverständlich ist für das Martener Forum, dass in vielen Stadtteilen über "Klima-Inseln" nachgedacht wird, eine Planung im Hochwassergebiet Marten dazu jedoch nicht bekannt ist. Stattdessen soll Marten durch die Versiegelung einer bisherigen Freifläche erneut belastet werden.
Ziel des Martener Forum ist es, die vorhandenen Grünflächen rund um die "Grünanlage ohne Namen" an der Steinhammerstrasse zu verknüpfen, um so eine neue Lebensqualität der Martener Bevölkerung zu sichern. Dazu zählen neben der Renaturierung des Rossbachs und der Grünzone rund um den Sportplatz am Wischlinger Weg auch die Freiflächen rund um den Martener Bezirksfriedhof. Eine Verunreigung des Grundwassers durch parkende Fahrzeuge muß ausgeschlossen werden. Eine Entsorgung über den Oespeler Bach kommt nicht in Betracht, weil nach Ansicht des Martener Forum an der Renaturierung der Nebenflüsse von Emscher und Rossbach festzuhalten ist
Die ökologischen Vorgaben, die bei der Erweiterung des Technologieparks "Im weißen Feld" beschlossen wurden, geben den Mindeststandard für die Neuansiedlung auch von gewerblichen Ansiedlungen vor. Die ernsthaften Bemühungen, in Marten einschließlich Germania Siedlung einen Einzelhandel zu sichern werden konterkarriert, wenn über das reine Möbelgeschäft hinaus weitere Kaufangebote im neuen Möbelhaus gemacht werden.
(Vorlage erarbeitet vom AK Planen und Bürgerbeteiligung/ Martener Forum/ J. Schmittgen)